Psychosomatische Krisenbewältigung
Ähnlich wie es beim Atemzyklus den Einatem, den Ausatem und die Atemruhe gibt, so entspricht es der Dynamik des Lebens, dass wir Höhen und Tiefen durchschreiten und auch Momente der friedvollen Stille erleben.
Ja, in der Tat, so wie es keinen tiefen Einatem geben kann ohne das Zulassen eines vollständigen Ausatems, so bedarf es auch im Leben immer wieder des Loslassenlernens, der Bereitschaft zur Metamorphose, zur Verwandlung, um wirklich neuen Entwicklungsschritten Raum zu geben.
Loslassen ist oft mit Schmerz verbunden, mit Desorientierung, mit Ängsten. Es sind gewissermassen Sterbeprozesse, die wir mitten im Leben erfahren, ohne in diesen Momenten selbst zur Gewissheit fähig zu sein, dass es immer wieder Lösungen gibt, dass es im Wesen des Lebens selbst liegt, dass nach dem Dunkel wieder das Licht kommt, nach der Nacht der Tag. Zuweilen scheint uns die Nacht unendlich und wir fühlen uns bis in die Tiefen unserer Existenz bedroht.
Es entspricht ja eben dem Wesen der Krise, dass wir in dem Moment, wo wir „drinstecken“, diese hoffnungsvolle Dynamik des Lebens nicht mehr sehen können und die körperliche und/oder seelische Krise verabsolutieren und oft keinen Ausweg mehr sehen.
Hier braucht es Begleitung. Es braucht ein Gegenüber, das empathisch und kompetent, authentisch und aus eigener Erfahrung, aus Selbstdurchlebtem schöpfend, uns sozusagen die Stange halten kann, damit wir uns selbst wieder finden und orientieren können. Hilfe zur Selbsthilfe ist es, was hier gefragt ist, Ermutigung zur Selbstermächtigung.
In unserem psychosomatisch orientierten Ansatz der Atemtherapie haben wir immer wieder erfahren: Eine der „Stangen“, an der wir uns wieder aufrichten können, ist der Aufbau der Wahrnehmungsfähigkeit für den eigenen Körper und hier ganz zentral die Wahrnehmungsfähigkeit für den eigenen Atem. Die bewusste Wahrnehmung des Atems kann weit über das Bewusstsein hinaus ihre Wirkung auch im Unbewussten entfalten und dort jenes Urvertrauen aufbauen, das so vielen von uns abhandengekommen ist, und das wir doch alle als Grundlage für ein erfülltes Leben brauchen.
Dabei ist es wichtig, zu lernen, den Atem zuzulassen. Im Zulassen des Atems – im Gegensatz zum „Atem holen“ – finden wir Anschluss an jene Ressourcen, die zwar in uns schlummern, aber noch außerhalb unseres Bewusstsein liegen. Wir finden schrittweise im Zulassen des Atems und im empfindenden Miterleben des Atems wieder den Anschluss an unser Wesen.
Der Atem trägt.... – das Leben trägt !
Das ist die zunächst körperliche, in der Folge auch seelische Erfahrung, die sich als Frucht atemtherapeutisch begleiteter Krisenbewältigung einstellen kann. Verankerung im Körper, Geborgenheit in der Seele, Tatkraft und Zuversicht im Leben, - ein tief in mir verwurzeltes Selbstvertrauen beginnen sich zu entwickeln.
Psyche und Soma, d.h. Seele und Körper, werden in unserer Arbeit als Einheit gesehen, als die zwei Erscheinungsformen unserer Individualität. Die Entsprechung der körperlichen und seelischen Phänomene eröffnet uns damit auch immer zwei Ansatzpunkte der Arbeit: den psychischen und den somatischen. Auf diese Weise kann der komplementärmedizinische Ansatz der Atemtherapie schulmedizinische Ansätze ergänzen und unterstützen.
Burnout
Prophylaxe und therapeutische Begleitung
Gespräch I Körperarbeit I Therapie
Unsere individuell abgestimmten Behandlungsmethoden zielen auf Strategien, die den Einzelnen befähigen, seine individuellen und sozialen Ressourcen zu nutzen und zu stärken.
Therapeutisches Ziel
Durch Atem, Bewegung und Gespräch werden körperliche und psychische Ressourcen aufgebaut,
die einen nachhaltige Puffer bilden gegen Stressbelastungen.
Schwerpunkt
Der Atem als Mittelpunkt und Anker eines vitalen und erfüllenden Lebens :
- Atem als unerlässlicher Integrationsfaktor innerhalb einer ausgewogenen und belastbaren Psyche
- Harmonisierung des durch erhöhten Stress überlasteten vegetativen Nervensystems (Herz, Atmung, Verdauung, Schlaf, Sexualfunktion)
- Stabilisierende Orientierung im Hier und Jetzt: achtsamer Selbst- und Sozialbezug
- In Stress-Situationen steht ein Werkzeug zur Verfügung, das in Körper- und Atembewusstsein verankert und damit bei Bedarf stets präsent ist.
Stressregulation
Chronischer Beckenschmerz CPPS (chronic pelvic pain syndrom)